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Warum vegan? 4 Gründe für vegane Ernährung

Ich möchte dieses Jahr mal vegane Rezepte ausprobieren! Hast du diesen Satz auch schon mal gehört oder vielleicht sogar gedacht? Kein Wunder! Veganismus ist schon lange kein Nischentrend mehr, sondern mittlerweile im Alltag der Gesellschaft angekommen. Die steigende Nachfrage nach dieser Ernährungsform spiegelt sich auch im wachsenden Angebot von veganen Lebensmitteln im Supermarkt oder in veganen Rezepten auf Food Blogs wider. Vegan kochen liegt voll im Trend und hier erfährst du warum das so ist.

Inhalt

  1. Vegane Ernährung für die Umwelt
  2. Tierschutz durch pflanzliche Ernährung
  3. Veganismus gegen den Welthunger
  4. Vegane Ernährung für die Gesundheit

Warum vegan ernähren?

Warum? Pflanzen Fragezeichen auf Insel im Meer
Warum ernähren sich immer mehr Menschen vegan?


Die vegane Küche bedeutet für viele einen echten Genussfaktor beim Essen. Das liegt vor allem daran, dass vegane Rezepte viel kreativen Spielraum und Abwechslung in den Essensplan bringen. Neben dem geschmacklichen Aspekt, spielen bei der Entscheidung für eine vegane Ernährung aber noch viele weitere Gründe eine große Rolle.

Die Forschung hat, so wie in vielen Bereichen des Lebens, in den letzten Jahren immens dazu beigetragen, dass immer mehr Menschen über mögliche Vorteile der veganen Ernährung aufgeklärt sind und sich daraufhin für diese alternative Kost entscheiden. Hier erfährst du 4 mögliche Gründe, die dir dabei helfen können, die Motivation hinter dem veganen Lebensstil besser nachzuvollziehen.

1. Vegane Ernährung für die Umwelt

Eine der wichtigsten Gründe für eine vegane Ernährung ist für viele sicherlich die Reduktion von CO2-Emissionen, um der globalen Erderwärmung entgegenzuwirken. Im Zuge der Klimakrise konnten bereits viele wissenschaftliche Studien einen klaren Zusammenhang von ausgestoßenenTreibhausgasemissionen und negativen Auswirkungen auf die Erderwärmung herstellen. Wie reduziert vegane Ernährung CO2-Emissionen?

Laut dem Umweltbundesamt entstehen durch die Viehhaltung Emissionen, besonders Methan und Lachgas, die die Kühe ausstoßen. Laut Studien ist Methan sogar noch 28-mal schlimmer für die Erderwärmung als CO2. 2018 machten diese Gase mehr als zwei Drittel der Emissionen der Landwirtschaft und 7,5% der gesamten Treibhausgas-Emissionen aus. Die Landwirtschafts-Emissionen haben somit nach energiebedingten Emissionen einen essentiellen Anteil an den Treibhausgas-Emissionen in Deutschland.

Der Fleischkonsum trägt außerdem, wegen des hohen Bedarfs an Soja als Futtermittel, zur Rodung von Urwäldern, wie z.B. dem Regenwald in Südamerika bei. Das führt dazu, dass das CO2 nicht mehr ausreichend von Bäumen gespeichert werden kann und das ganze Ökosysteme zerstört werden. Da würde es doch eigentlich mehr Sinn machen, die landwirtschaftliche Fläche für den heimischen Anbau von Soja zu verwenden und dieses dann direkt den Menschen zum Verzehr zu überlassen, oder?


Rinder grasen auf der Weide
Rinder grasen und stoßen dabei Methan in die Atmosphäre

Wusstest du z.B., dass sich der menschliche Verzehr von Fleisch der deutschen Bevölkerung im Jahr 2019 auf fast 60 Kilogramm Fleisch pro Kopf belief? Mehr interessante Zahlen und Fakten diesbezüglich wurden in einer Studie vom Umweltbundesamt veröffentlicht.

Der Fleischkonsum trägt außerdem, wegen des hohen Bedarfs an Soja als Futtermittel, zur Rodung von Urwäldern, wie der Regenwald in Südamerika, Zerstörung von Ökosystemen und natürlichen Ressourcen bei, was zusätzlich zu einem vermehrten Ausstoß von Treibhausgasen führt und den Klimawandel vorantreibt.

Da würde es eigentlich mehr Sinn machen, die landwirtschaftliche Fläche für den heimischen Anbau von Soja zu verwenden und dieses dann direkt den Menschen zum Verzehr zu überlassen, oder?


2. Tierschutz durch pflanzliche Ernährung

Ein weiteres Argument für viele Menschen, sich vegan zu ernähren, sind die grausamen Bedingungen, denen die Tiere in der Massentierhaltung ausgesetzt sind. In Deutschland ist diese alles andere als artgerecht.

Laut WWF leben in Deutschland mehr als die Hälfte der Schweine in riesigen Betrieben mit mehr als 1.000 Tieren. Masthühner und Legehennen findet man häufig in Ställen mit mehr als 50.000 Tieren. Kühe werden jedes Jahr künstlich besamt, damit sie ausreichend Milch geben. Diese Milch ist aber nicht für das eigene Kalb gedacht, denn dieses wird kurz nach der Geburt von der Mutter getrennt.

Süßes Schwein
Schweinefleisch ist das am meisten konsumierte tierische Eiweiß


Als achtsamer Mensch, darf man sich dessen bewusst sein, wenn man sich sein Brötchen mit Wurst und Käse belegt. Bei einer Umstellung auf pflanzliche Ernährung fällt einem erst einmal auf, wo überall Milcherzeugnisse enthalten sind. Bleibt da überhaupt noch etwas übrig, dass man als Veganer essen kann?

Keine Sorge, es gibt jede Menge nahrhafte Lebensmittel, die nicht nur gesund, sondern auch geschmacklich eine tolle Alternative sind. Meistens sind es Gewohnheiten oder Faulheit, die einen in alte Muster zurückfallen lassen und einem eine Umgewöhnung erschweren. Die Umstellung auf vegane Ernährung erfordert gerade am Anfang viel Geduld. Aber mit etwas Achtsamkeit, Disziplin und Kreativität ist es gar nicht so schwierig und kann eine Bereicherung im Leben sein, da man mit gutem Gewissen sein Essen genießen kann.

Sind Bio Produkte in Ordnung? Es gibt zwar einige (weniger als ein Prozent des Fleisches stammt aus dem Bio-Landbau) gute Bio-Bauernhöfe, die wirklich auf eine artgerechte Tierhaltung achten. Dabei sollte man laut WWF beim Kauf von tierischen Lebensmitteln vor allem auf das Bio-Siegel auf die Verbands-Siegel, wie z.B. Bioland oder Demeter achten. Letzten Endes ist aber auch beim Bio-Kauf immer ein Leiden oder der Tod eines Lebewesens verbunden.


Legehennen brauchen Platz
Legehennen werden die Schnäbel gestutzt, damit sie sich nicht verletzen


Wenn du ein echter Genussmensch bist und nicht völlig auf tierische Produkte verzichten möchtest, jedoch Tierleid und Treibhausgas Emissionen vermindern möchtest, dann ist es sinnvoll, Fleisch, Milch und Eier in Maßen zu konsumieren.

Außerdem solltest du lieber wieder etwas mehr Geld für ein echtes Stück Fleisch zahlen und das Produkt, das einst von einem Lebewesen stammte, wertschätzen. Früher gab es auch maximal einmal die Woche Fleisch, meistens am Sonntag. Dieses Essen wurde dann mit der ganzen Familie zelebriert. Eigentlich eine ganz schöne Tradition, oder?


Wer Bäume setzt, obwohl er weiß, dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.

Rabindranath Tagore


Uns hat z.B. die Dokumentation „Dominion“ endgültig zum veganen Lebensstil bewegt. Die Doku Dominion wurde im Jahr 2018 vom australischen Regisseur und Produzenten Chris Delforce produziert und zeigt die brutale Realität der Massentierhaltung aus der Sicht der Tiere.

Die Doku ist in die Bereiche Wildtiere, Haustiere, wissenschaftliche Forschung, Kleidung, Unterhaltung, und Nahrung aufgeteilt. Unter den Sprechern sind z.T. bekannte Hollywood Schauspieler, wie Joaquin Phoenix. Hol dir eine Packung Taschentücher und sei stark.

Dominion Dokumentation
Quelle: Dominionmovement


Die Erderwärmung aufzuhalten oder Tiere zu schützen sind für dich keine ausreichenden Gründe für eine vegane Ernährung? Hier ist ein weiteres Problem, dass mit einem veganen Ernährungsstil gelöst werden könnte.

3. Veganismus gegen den Welthunger

Ein weiteres Problem, dass mit vermehrter veganen Ernährung deutlich reduziert werden könnte, ist der immer noch hohe Anteil von knapp 1 Milliarde Menschen, die hungern müssen. Einerseits sorgt der vorangetriebene Klimawandel durch die Nutztierhaltung für Extremwetter-Situationen, die wiederum zu Ernteeinbußen führen. Als Konsequenz müssen Lebensmittel importiert werden, was die ohnehin schon einkommensschwachen Entwicklungsländer zusätzlich noch belastet. 

Neben der Klimakrise spielen aber auch die Auswirkungen der Massentierhaltung eine Rolle bei der landwirtschaftlichen Flächennutzung. Die Massentierhaltung beansprucht über 80% der landwirtschaftlichen Nutzfläche weltweit, liefert aber lediglich 18% der benötigten Kalorien zur Ernährung der Gesamtbevölkerung. Hättest du gedacht, dass der größte Teil der weltweiten Sojaernten und knapp ein Viertel des Getreides als Futter für Nutztiere verwendet wird? 

Hunger durch Dürre und Viehhaltung
Der Klimawandel wird durch die Viehhaltung vorrangetrieben


Forscher des umweltwissenschaftlichen Institutes der Universität Minnesota haben sich mit möglichen Auswirkungen veganer Ernährung auf die Welternährung beschäftigt. Die Studie fand heraus, dass ca. 36 Prozent aller, durch Ackerbau, erzeugten Kalorien, Nutztieren zugefüttert werden und nur zwölf Prozent in Form von Eiern, Fleisch und Milch für den Menschen zum Verzehr übrig bleiben.


Laut der Welternährungsorganisation FAO hätte eine effektivere Nutzung der landwirtschaftlichen Ackerflächen den Effekt, dass rund 12 Milliarden Menschen normal ernährt werden könnten.  Das heißt fast doppelt so viele Menschen, wie aktuell auf der Welt leben, müssten nicht mehr hungern. Wäre das nicht schön?

Familien in Afrika müssen nicht hungern
Menschen in 3. Welt Ländern müssen nicht hungern

4. Gesünder leben durch pflanzenbasierte Ernährung

Es gibt bereits viele Studien, die eine Kausalität zwischen hohem Fleischkonsum und negativen gesundheitlichen Auswirkungen feststellen konnten. Das Fazit zahlreicher Untersuchungen ist, dass zwar nicht jeder Mensch krank wird, der viel Fleisch isst, aber, dass viele Krankheitsbilder durch einen hohen Fleischkonsum mitverursacht oder verschlimmert werden.

Da es einige Menschen gibt, denen ein hoher Fleischkonsum schadet, hat die Weltgesundheitsorganisation WHO bereits 2015 Konsequenzen gezogen: Sie stufte deshalb verarbeitetes Fleisch (z.B. Salami, Wurst) als sicher krebserregend und rotes Fleisch als wahrscheinlich krebserregend ein. Damit würde verarbeitetes Fleisch auf einer Gefährdungsstufe mit Zigaretten stehen. Jedoch spielt hier natürlich die Menge an Fleisch eine entscheidende Rolle.


Verarbeitetes Fleisch ist ungesund
Verarbeitetes Fleisch ist gesundheitsgefährdend


Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt daher seit vielen Jahren, wöchentlich nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Fleischwaren zu verzehren. In Deutschland werden derzeit im Durchschnitt knapp 1100 Gramm Fleisch pro Woche von Männern und 600 Gramm von Frauen verzehrt. 

Ein weit verbreitetes Vorurteil über vegane Ernährung ist außerdem die Folge von Mangelerscheinungen im Körper. So sind einige Kritiker der Meinung, dass der Verzicht auf Kuhmilch zu schwerwiegenden körperlichen Erkrankungen, z.B. Osteoporose führen kann.

Eine andere interessante Studie fand jedoch heraus, dass das Risiko, an Osteoporose zu erkranken, nicht nur von der Kalziumzufuhr oder der Menge der Milchprodukte abhängig ist. In den Industrieländern wird z.B. viel Kalzium zu sich genommen und dennoch ist genau hier die Osteoporosehäufigkeit am höchsten. In Entwicklungsländern hingegen, wo verhältnismäßig wenig Kalzium konsumiert wird, erkranken trotzdem deutlich weniger Menschen an Osteoporose. Spannend oder?


Verantwortlich für die Stärke der Knochen sind neben Kalzium nämlich auch Vitamin D, Bewegung, Obst und Gemüse sowie die richtige Menge an Proteinen. Eine ausreichende Portion Kalzium kann man aber einfach durch vegane Vitamin- und Proteinquellen ersetzen. Ein Mangel bei veganer Ernährung ist also eine Frage des achtsamen Essens. Wenn du dich darüber hinaus über die Auswirkung von veganer Ernährung auf die Gesundheit interessierst, findest du hier noch mehr Informationen darüber, ob vegane Ernährung gesund ist.


Enten Familie schützen
Ethische Gründe sind meist nur der Anfang


Mittlerweile probieren immer mehr Menschen vegane Rezepte aus, denn Veganismus ist nicht nur gut für das Gewissen, sondern macht auch gesund, schlank und glücklich. Häufig findet man diese Ernährungsform auch als Teil von Gesundheits-, Fitness-, Achtsamkeits- und Yogapraktiken.Veganismus ist quasi ein eigener Lebensstil, der oft bei ethischen Gründen anfängt und bei Nachhaltigkeit aufhört.

Wenn du diesen Artikel über Veganismus und dessen Gründe spannend fandest, hast du jetzt vielleicht Interesse daran, die vegane Gerichte einmal ausprobieren? Hier sind ein paar Ideen für vegane Rezepte.


An was denkst du, wenn dir Freunde oder Bekannte erzählen, dass sie vegan leben? Schreibe es in die Kommentare und wir freuen uns zu hören, was du zu dem Thema Gründe für vegane Ernährung denkst!

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